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Berserk and the Band of the Hawk – Test zum Anime Slasher

Die Berserk Reihe um den Krieger Guts hat eine gewaltige Fangemeinde. Berserk and the Band of the Hawk bringt nun die brutale Welt der Manga und Animes mit waschechtem Musou Gameplay zusammen. Auf den ersten Blick eine perfekte Kombination. Wie sich das Spiel geschlagen hat, erfahrt ihr hier im Test.

 

Sehr interessant für Berserk Einsteiger

Einsteiger bekommen mit diesem Spiel einen guten Einstieg in die gesamte Berserk Story. Ihr startet mit der Golden Age Geschichte, in der ihr miterlebt, wie der stille Söldner Guts zum ersten Mal den Weg der Band of the Hawk kreuzt. In einem Gefecht muss Guts die Bekanntschaft mit dem Schwert des Anführers der Hawks, Griffith machen. Dieser nimmt ihn mit in sein Lager und macht ihn nach einem Duell, in dem Guts erneut unterliegt, gezwungenermaßen zu einem Mitglied der Söldnertruppe. Nach und nach entwickelt sich eine echte Verbindung zwischen Guts und Griffith sowie den anderen Mitstreitern. Eines Tages trifft die Gruppe auf dem Dämon Nosferatu Zodd, der den Anhänger um den Hals von Griffith bemerkt. Er erkennt den Behelit und prophezeit Guts, dass Griffith eines Tages sein Untergang sein wird. Die Zeit vergeht und mit Griffiths steigendem Ansehen wird immer deutlicher, dass die Gruppe für Griffith eher ein Mittel zum Zweck ist. Im späteren Verlauf der Story erlebt ihr dann Ereignisse aus der Hawk of the Millennium Empire Geschichte. Im Fokus steht zwar immer noch die Beziehung zwischen Guts und Griffith, aber auch mehr übernatürliche Elemente finden ihren Weg in die Geschichte. Für Anfänger bietet sich hier eine wirklich gute Einstiegsmöglichkeit in die Berserkwelt. Insbesondere die aus den Filmen zur Golden Age Storyline entnommenen Videosequenzen sind spannend. Wer zusätzlich noch Dark Souls Fans ist, kann sich hier anschauen, wo From Software Inspiration gefunden hat.

Berserk and the Band of the Hawk

Hier hat sich From Software die Inspiration für den Onion Knight geholt.

 

Hirn aus und Buttonsmashing

Das generelle Spielprinzip von Musou Games ist schon recht simpel. Ihr habt eine Map mit feindlichen Posten, die es gilt einzunehmen, um den Truppennachschub des Feindes abzuschneiden. Während ihr Horden von einfachen Soldaten niedermäht, stellen sie euch hin und wieder stärkere Offiziere etc., bis am Ende der Kommandant auf euch wartet. Die typischen Aufgaben reduzieren sich also auf Besiegen, Beschützen und dergleichen. Im Fall von Berserk könnt ihr bis auf Besiegen alle anderen Aufgaben so gut wie vergessen. In fast allen Missionen reicht es, einfach stupide alles umzuhauen, was sich euch in den Weg stellt. Die Tatsache, dass euch das Spiel keinerlei Herausforderung bietet, ist nur ein weiteres Problem. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad hatte ich, mit Ausnahme eines Bosskampfes, nicht das geringste Problem. In der Hauptsache liegt das an dem Levelsystem. Ihr werdet nach jeder Mission mit so viel Erfahrungspunkten beworfen, dass sich normalen Spielen trotzdem wie Powerleveln anfühlt. Zusätzlich erhaltet ihr nach Missionen Gegenstände, Geld und Rohstoffe. Gegenstände könnt ihr durch Rohstoffe aufwerten oder ausrüsten, um Guts Statuswerte zu erhöhen. Ihr habt zwar auch noch die Möglichkeit Items auszurüsten, wie Heilitems, Boosts etc. aber die könnt ihr ruhigen Gewissens vergessen. Im gesamten Verlauf habe ich nie eines davon wirklich gebraucht. Der effizienteste Weg durch die Gegner ist einfach draufhauen und mehr ist da auch nicht. Eine Taste für leichte und eine für schwere Attacken, das ist das Kampfsystem. Der einzige Twist ist das Frenzy-Meter. Habt ihr genug Feinde gemeuchelt und die Frenzyanzeige wurde einmal gefüllt, könnt ihr Guts in Raserei versetzten, wodurch ihr mehr Schaden verursacht. Füllt ihr die Anzeige in dieser Phase erneut, kann Guts einen mächtigen Finisher ausführen, der alle Gegner in seiner Nähe sofort tötet. Das ist das gesamte Kampfsystem, dass man euch bietet. Besonders enttäuscht dieser Umstand in den Bosskämpfen, da ihr hier genauso wie mit jedem Standardsoldaten verfahren könnt. Ihr drückt also 46 Missionen lang die beiden gleichen Tasten ohne jegliche Herausforderung. Ihr schaltet zwar auch andere Charaktere frei, die für Abwechslung sorgen könnten, doch spielen sich alle mehr oder weniger gleich abgesehen von Waffen oder Schnelligkeit. Zudem könnt ihr in nur fünf von 46 Missionen überhaupt einen anderen Charakter außer Guts wählen. Im Free Mode könnt ihr die Nebencharaktere ausgiebig spielen. Da Free Mode nur alle Storymissionen durchgeht, besteht da wenig Motivation. Der Endlos Eclipse Mode bietet da mehr Herausforderung, da ihr in den 100 Ebenen keine Gesundheit regeneriert und Feinde stärker werden. Hier könnt ihr dann auch neue Pferde und einen extra Charakter freischalten. Insgesamt ist das Gameplay aber viel zu eintönig, um lange zu fesseln.

Berserk and the Band of the Hawk

Wie üblich geht die Übersicht sehr schnell verloren.

 

Anime = Super

Musou Games sind selten optisch eindrucksvolle Spiele. Meist liegt der Fokus darauf, möglichst viele Gegner gleichzeitig auf den Bildschirm zu bringen. Allerdings ist die Optik in Berserk wirklich unterdurchschnittlich. Die Texturen sind teilweise extrem matschig und das Charakterdesign ist auf das Nötigste reduziert. Einzig die Animezwischensequenzen in der ersten Hälfte sind wirklich cool. Da diese aber aus einem der Filme zurechtgeschnitten wurden, muss man ab der zweiten Hälfte auf diese Sequenzen verzichten. Wenn man für bestimmte Ereignisse in der Story keinen Animecontent zur Verfügung hatte, hat man sich mit Ingame Grafik begnügt. Dieser Schnitt durch das Spiel ist sehr seltsam anzuschauen. Die japanischen Sprecher machen ihren Job sehr gut, wer aber mit den ausschließlich englischen Untertiteln nichts anfangen kann, wird nicht viel verstehen.

 

Positiv:

Die Berserk Welt passt hervorragend zum eigentlichen Gameplay ...
Die ersten drei Filme dienen als Zwischensequenzen in der ersten Hälfte des Spiels

Negativ:

... aber die Umsetzung ist extrem langweilig
Freischaltbare Charaktere werden kaum genutzt
Kampfsystem ist viel zu simpel und motiviert überhaupt nicht
Das gesamte Gameplay hat man nach spätestens zwei Missionen erlebt
Zusätzliche Modi bieten kaum Anreize, um weiterzuspielen
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“Man mag es kaum glauben, aber obwohl Berserk thematisch bestens zum Gameplay passt, will der Mix nicht zünden. Das schon recht reduzierte Aufgabenset der Dynasty Warriors Titel wird hier sogar noch weiter reduziert. Berserk setzt nicht mehr darauf, Truppenposten auf der Map einzunehmen, stattdessen kommt ihr mit hirnlosem Schnetzeln zum Ziel. Die Tatsache, dass das komplette Kampfsystem auf dem wiederholten Drücken von nur zwei Tasten beruht, trägt ebenso dazu bei, dass hier die Langeweile regiert. Man gibt euch zwar mehr Mittel für den Kampf, nützlich oder notwendig ist jedoch nichts davon. Selbst die Bosse könnt ihr dabei mit denselben Mitteln abservieren wie die unzähligen Standardgegner. Den endgültigen Todesstoß versetzt sich das Spiel damit, dass es selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad keine Herausforderung oder Taktik erfordert. Die Problematik, dass man fast nie echte Anreize erhält, mit den anderen Charakteren zu spielen sowie die mangelnde Motivation für die beiden anderen Modes sind da nur die geringsten Probleme. Einzige Rettung sind da die Anime Zwischensequenzen in etwa der ersten Hälfte des Spiels. Leider ist den Entwicklern mittendrin offenbar das Animematerial ausgegangen, sodass man dann auch darauf verzichten muss. In dieser Form kann man Berserk and the Band of the Hawk nur Hardcore Fans der Animevorlage empfehlen, auch wenn empfehlen hier vielleicht das falsche Wort ist.”
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Ab in die Schlacht oder doch nicht?

Empfehlen würde ich Berserk and the Band of the Hawk ausschließlich Hardcore Berserk Fans, die einfach mal wieder Guts in einem Spiel erleben wollen. Wer sich nur für die Story interessiert, ist mit den Büchern und Blurays besser bedient.

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