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Agents of Mayhem – Test zum abgedrehten Agenten-Abenteuer

Saints Row IV war eines unserer ersten Spiele im Test. Seitdem warte ich auf einen fünften Teil der Reihe, welcher vielleicht wieder mehr in die Richtung von Saints Row: The Third geht. Diesen Wunsch kam Entwickler Volition mir zwar nicht nach, mit Agents of Mayhem bleibt es aber zumindest im Universum der Saints. Gut gegen Böse, aufgedrehte Agenten, eine offene Spielwelt und eine Priese Hero-Shooter ala Overwatch versprechen zumindest einen spaßigen Titel. Warum die Entwickler das große Potenzial letztendlich aber nicht vollständig ausgenutzt haben, lest ihr jetzt im Test.

 

Eine typische Agentengeschichte halt

Die Story dient in erster Linie leider nur als seiden Leichtgeschmack. Der böse Wissenschaftler Dr. Babylon möchte die Welt an sich reißen und versucht mit Dunkler-Materie-Waffen die Menschen in Angst und Schrecken zu verjagen. Der ominöse Anführer von LEGION (League of Evil Gentlemen Intent on Obliterating Nations), genau die Organisation aus Saints Row, ist mit einer Teleporttechnologie ausgestattet, welche Babylon für einen koordinierten Schlag gegen die Regierungen der ganzen Welt nutzte. Seine Männer vernichteten Armeen und stahlen weltweit alle bedeutsamen atomaren Ressourcen. Dieser Tag wird seitdem als Devil’s Night bezeichnet. Es hängt nun alles an der Ultor Corporation, die versuchen muss, das Chaos wieder in den Griff zu bekommen. Dank der Hilfe und Führung von Persephone Brimstone, die früher Mitarbeiterin bei LEGION war, ziehen die Agents of Mayhem (Multinational Agency for Hunting Evil Masterminds) in den Kampf gegen das Böse. Insgesamt stehen zwölf Agenten zur Auswahl, die man im Verlaufe der Geschichte nach und nach freischaltet. Nicht nur die knallige Optik, auch die verschiedenen Agenten erinnern etwas an Overwatch. Diese besitzen unterschiedliche Persönlichkeiten und kommen mit verschiedenen Fähigkeiten daher. Ein wirkliches Ende findet die Geschichte allerdings nicht, dafür gibt es einen Cliffhanger. Insgesamt wirkt die Story sowieso nur als Faden für den Zusammenhalt vom eigentlichen Gameplay.

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An der notwendigen Action wurde in Agents of Mayhem nicht gespart…

 

Humor trifft auf eintöniges Gameplay

Wer ein Saints Row schon mal gespielt hat, wird sich über den abgedrehten Humor wohl nicht wundern. Dies fängt bereits bei den Hintergrundgeschichten der einzelnen Agenten an. Jeder der Charaktere besitzt eine eigene Hintergrundgeschichte, welche in einem schicken 80er-Jahre-Comicstil erzählt werden. Den Anfang im Spiel machen “Hollywood”, ein Ex-Erotikschauspieler und Reality-TV-Star, “Hardtack”, der große und laute Militärexperte und die gescheiterte Himmelspiratin “Fortune”. Die Storys aller zwölf Agenten sind ziemlich schräg, passen aber perfekt in das Saints-Universum. Vor jeder Mission muss man sich für einen Dreiertrupp entscheiden. Alle Charaktere können während des Auftrages jederzeit in Sekundenschnelle gewechselt werden, was durch die unterschiedlichen Hauptangriffe und Spezialattacken auch notwendig wird. Erst wenn alle drei Agenten während einer Mission gefallen sind, gilt der Auftrag als verloren. Durch Items können die toten Charaktere aber auch reanimiert werden, sofern man ein solches in seinem Inventar versteckt hat. Nach jedem Auftrag erhält man Erfahrungspunkte, mit denen die Agents im Level aufsteigen, sowie neue Fertigkeiten, Waffen und Kostüme freigeschaltet werden. Das Spiel gibt einem so die Möglichkeit, den eigenen Spielstil auch seinem Charakter weiter anzupassen. Die spielbaren Missionen sind dafür leider nicht allzu abwechslungsreich gestaltet. Töte eine bestimmte Summe an Gegnern, überlebe eine bestimmte Anzahl an Gegnerwellen, zerstöre eine bestimmte Anzahl an Gegenständen und so weiter. Innerhalb kurzer Spielzeit hat man so bereits vieles vom Gameplay gesehen und diverse Gegnertypen besiegt. Die Kämpfe spielen sich dafür sehr dynamisch und gehen leicht von der Hand. Die unterschiedlichen Fähigkeiten der Agenten sorgen dafür, dass die Aufträge zumindest individuell und nach den eigenen Vorlieben gespielt werden können. Mit insgesamt rund 20 Spielstunden ist der Singleplayerumfang recht ordentlich. Der Schwierigkeitsgrad kann in 15 Schritten eingestellt werden. Je schwerer man diesen einstellt, desto mehr Geld, Erfahrungspunkte und Superwaffen gibt es für den Erfolg einer Mission. Die Checkpoints sind fair gesetzt, sodass man bei einem Game Over schnell wieder im Geschehen ist, ohne große Frustmomente zu erleben. Die sogenannten Mayhem-Attacken sorgen für einen mächtigen Angriff, welcher viel Schaden anrichtet. Sobald ein Agent viele Gegner erledigt hat, füllt sich die dementsprechende Leiste und der Angriff ist einsatzbereit. Auch hier gibt es pro Charakter unterschiedliche Attacken. Um nur ein Beispiel zu nennen: Hollywood lässt Explosionen regnen, wie in einem krassen Actionfilm.

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…am Humor ebenfalls nicht!

 

Willkommen zurück in Seoul

Natürlich darf die bekannte Open-World aus den Saints Row-Spielen nicht fehlen. Nach der kurzen Einführungsmission wird man auch direkt in die südkoreanische Hauptstadt Seoul geworfen. Diese sollten Saints Row-Veteranen noch aus dem vierten Teil ganz genau kennen. Mittlerweile hat sich die Metropole allerdings stark futuristisch verändert. Die Wohnhäuser, Autos und Geschäfte sehen optisch sehr zukunftsorientiert aus, was ziemlich gut zur Geschichte, den Waffen und Charakteren passt. Die Größe der Karte erinnert an Saints Row IV und ist vom Aufbau her im direkten Vergleich fast identisch. Die Spielwelt ist zwar mit vielen herumlaufenden Personen und dynamischen Geschehnissen bestückt, bietet allerdings abseits der Hauptmissionen nicht wirklich viel zum Erleben. Einzig die Möglichkeit Geheimverstecke zu zerstören, Gebäude für die eigene Basis zu erobern oder Zeitrennen durch die Stadt zu starten, stehen zur Verfügung. Für ein Open-World-Spiel einfach zu wenig, zumal es schon in Saints Row mehr Aktivitäten gab. Leider gibt es zudem leichte Performanceprobleme wie Lags und Ruckler. Hier hätte ein wenig mehr Entwicklungszeit sicher nicht geschadet.

 

Positiv:

Futuristische Optik mit vielen schicken Spezialeffekten
Verschiedene Agents mit unterschiedlichen Fähigkeiten...
..., die allesamt einen unglaublich witzigen Humor besitzen
Massig Upgrades mit neuen Waffen und Fertigkeiten
15 verschiedene Schwierigkeitsgrade
Zwischensequenzen im 80er-Jahre-Comicstil

Negativ:

Story dient nur als Aufhänger und bietet keine Highlights
Die Spielwelt bietet kaum Aktivitäten neben den Aufträgen
Das Missionsdesign ist abwechslungsarm
Performance-Probleme mit leichten Rucklern
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Volition hat mit Agents of Mayhem quasi einen Hero-Shooter ala Overwatch in ihre Saint-Row-Welt gezaubert. Das Ganze funktioniert ohne PVP-Modus und mit einer Story eigentlich ziemlich gut. Wäre da nicht das Wort “eigentlich”. Denn das Missionsdesign und die fehlenden Aufträge abseits der Story lassen den Titel leider nicht in der oberen Liga mitspielen. Schließlich fehlt es Agents of Mayhem an Abwechslung beim Gameplay und an langfristiger Bindung. Dafür ist die Agenten-Auswahl ziemlich gut gelungen und mit den vielen verschiedenen Fähigkeiten erhält man die Möglichkeit, individuell im Spiel vorzugehen. Die witzige Inszenierung und der Humor kommen dabei nicht zu kurz und vertuscht die Probleme.”
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Ab in die Sammlung?

Wer Saints Row mochte und mal wieder humorvolle Open-World-Action erleben möchte, kann bei Agents of Mayhem gerne mal vorbeischauen.

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