Moment, stand das Games in NAT-Games nicht für Videospiele? Richtig gedacht, doch was sind eigentlich die Wurzeln unserer heutigen Rollenspiele? Und wie kann aus Videospiel-Klassikern wie DOOM oder Fallout ein analoges Spiel werden? Diese Fragen konnten wir uns selbst auf der diesjährigen Spiel’18 in Essen beantworten, auf der wir neben einer Vielzahl an Brettspielen auch Tabletop-Spiele und Kartenspiele wie Yu-Gi-Oh! Und Pokémon antreffen konnten. Wir haben uns ein Bild von der Spiel’18 gemacht und berichten euch, was auch Fans von Videospielen nicht verpassen dürfen.
Analog und Digital im Einklang
Das Hauptaugenmerk der Spiel’18 waren natürlich die analogen Spiele. Viele Spielstände der Verlage – in unserem Milieu bekannt als Publisher – hatten eine größere Version des eigentlich beworbenen Spieles, an dem man das Spiel selbst testen konnte. Natürlich gab es an den einzelnen Spieletischen auch viele Messehelfer, die einem die Regeln des Spiels näher brachten oder sogar mit in das Spiel einstiegen, falls sich nicht genug Spieler fanden. Denn im Gegensatz zur gamescom, bei der man stundenlang für das Spiel seiner Wahl anstehen muss, gab es auf der Spiel’18 genug Tische mit Spielen, bei denen man entweder gar nicht lange auf einen freien Platz warten musste oder aber auch einfach zusehen konnte. Zu unserer großen Freude konnten wir sogar ein paar Spiele entdecken, die von berühmten Videospiel-Reihen abstammen. So gab es beispielsweise ein Tabletop-Spiel zu Fallout, bei dem man Mutanten und anderen Kreaturen in der Einöde bekämpfen musste. Auch DOOM fanden wir in einem der zahlreichen Shops wieder, die es auf der Messe gab. Neben kleineren Ständen bauten auch die großen Vertreter ihre eigenen Verkaufsräume auf. Für einige der gezeigten Brettspiele war es zudem Pflicht, parallel eine App auf dem Tablet oder Smartphone laufen zu lassen, damit das Spielgeschehen begleitet werden konnte. Besonders im Trend waren in diesem Jahr Spiele, die sich dem Thema Krimi widmeten. Aber auch das Piraten-Setting fand in diesem Jahr besonders großen Anklang. Ein Beispiel: Das Spiel Adventure Island vom Pegasus Verlag war bereits am Donnerstag ausverkauft, sodass die zahlreichen Geschäfte schon ausschildern mussten, dass es dieses Spiel nicht mehr zu kaufen gibt.
Zahlreiche Aktionen und Ablenkungen
Generell gab es neben dem Spieleaufgebot zahlreiche Mitmachaktionen und Gewinnspiele. Im Vorfeld konnte man sich für die Turniere anmelden, die auf der Spiel’18 ausgetragen wurden. Neben einigen Yu-Gi-Oh! Matches am Konami-Stand konnte man mit der neusten Generation an Pokémon-Karten den Sieg für sein Team holen. Passend zur bevorstehenden Veröffentlichung von Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Evoli! gab es Pappmützen, mit denen der Kopf in Form von Pikachu oder Evoli verziert wurde. Für Kinder war die Spiel’18 insbesondere ein Paradies, denn neben den vielen Kinderspielen gab es auf der Messe auch eine ganze Menge Aktionen wie Malen nach Zahlen oder Trampolin hüpfen. Für die größeren Spieler und Bastler gab es so einige Spiele, bei denen man die Figuren und Umgebungen selbst bemalen kann. Alles in allem war auf der Messe für jeden etwas dabei, ob klein oder groß. Was dieses Jahr jedoch besonders auffiel, waren die zahlreichen Besuchermassen in diesem Jahr. Die Spiel ist noch größer geworden, das spiegelt sich auch in den Besucherzahlen wieder. So war es oft eine Qual, sich durch Gänge zu quetschen und den zahlreichen Koffern und Taschen voller Spiele auszuweichen. Im Vergleich zur gamescom ist die Besucherzahl zwar verschwindend gering, jedoch sind die Gänge oft viel schmaler und die Messebesucher bleiben oft an Verkaufsständen stehen, sodass es sich oft auf einem engen Gang knubbelt. Dies trübte den Messebesuch aber nur leicht, denn die Spiel’18 war auch dieses Mal ein voller Erfolg.
Asmodee Digital als großer Vorreiter
Neu in diesem Jahr und vor allem für uns Gamer interessant war der Stand von Asmodee Digital. An diesem war es nämlich möglich, berühmte Brettspielklassiker auf bekannten Konsolen wie der Nintendo Switch zu spielen. Spiele wie Carcassonne oder Pandemic finden so ihren Weg in die digitale Welt. Die Siedler von Catan gibt es sogar als VR-Version, sodass auch Videospielspieler an die Brettspiele herangeführt werden. Ob das Ganze eine Zukunft hat oder ob man Brettspiele lieber Brettspiele sein lassen sollte, wird sich zur nächsten Spiel zeigen.