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Campen am Computer – Gibt es zu viele Survival Games?

Überleben ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Unser Instinkt warnt uns in gefahrvollen Situationen vor weiteren Gefahren und drängt uns dazu, alles zu tun, um nicht das Zeitliche zu segnen. Zu wichtigen Überlebensgrundlagen in Notfällen wie z.B. das Stranden auf einer verlassenen Insel gehören natürlich Feuer machen, Tiere jagen, Hütten bauen und natürlich das Wichtigste: Zombies töten. Ähm, wie war das? Reden wir hier über ein Spiel oder über ein Genre oder was den jetzt überhaupt? Virtuelles Überleben wird immer populärer, ob jetzt mit oder ohne hirnfressende Zeitgenossen. Aber was ist der Reiz? Warum stürzen wir uns ein ums andere Mal in eine ähnliche Situation, in der wir mit verschiedenen Mitteln versuchen müssen, unser virtuelles Leben zu sichern. Dem versuche ich in diesem Special, auf den Grund zu gehen.

 

Die Anfänge

Mit einem kleinen, herunterladbaren Survival-Spiel fing bei mir alles an. In ‘Stranded’ landete man, wie ihr vielleicht in meinem Prolog schon herauslesen konntet, auf einer verlassenen Insel. Naja, nicht so ganz verlassen. Es tummeln sich doch schon einige gefährliche Tiere wie Alligatoren und Löwen auf der Insel herum. Außerdem trifft man nach einiger Überlebenszeit auch auf einen alten Kifferopa. Diese Tatsache ließ mutmaßen, dass es sich bei Stranded eher um ein Funspiel handelt und das Überleben nicht ganz so ernst nahm. Nichtsdestotrotz musste man sich Werkzeuge bauen, Ressourcen und Nahrung sammeln und Unterschlüpfe errichten, um nicht ins Gras zu beißen. Richtig populär wurden solche Do-it-yourself-Games allerdings erst 2009. Dort erblickte ein pixeliges Spiel das Licht der Welt, das dem Boom des virtuellen Überlebens erst den richtigen Schub gab. Minecraft hatte einfach alles, was heutige Survivalgames zu bieten haben. Ressourcen, Gebäude errichten und viele verschiedene Monster, ja, auch Zombies. Und während viele Spieler Minecraft dazu nutzten, im Baumodus imposante Kreationen zu erschaffen, so war der Abenteuermodus, in dem man oft von explosiven Creepern belästigt wurde, dennoch der Hauptbestandteil des Spiels, nicht zuletzt durch das ‘Let’s Play’ eines gewissen Erik Range, bei den meisten besser bekannt als Gronkh.

Jetzt erstmal nen Baum boxen

Jetzt erstmal nen Baum boxen

 

Your game is lame? Add Zombies!

Minecraft war lange das Nonplusultra des Survival-Genres. Kann man überhaupt von einem Genre sprechen? Es gab bis dato Survival-Horror, aber das war nun etwas ganz Anderes. Ein Resident Evil lässt sich beim besten Willen nicht mit Minecraft vergleichen. Die einzige Gemeinsamkeit, nämlich Zombies, waren auch das Hauptaugenmerk beim nächsten Survivalgame auf meiner Liste. In einer Mod des Militärspiels ‘Arma II’ musste man sich nicht nur durchs Land schlagen und gegen Zombiehorden zur Wehr setzen, andere menschliche Spieler waren hier eher die größere Gefahr. Ihr habt gerade eine tolle Waffe und eine Menge Vorräte gefunden? Pech gehabt, ein Sniper hat euch ausgeschaltet und holt sich jetzt euer Zeug. Ihr werdet wohl als Zombiefutter enden. Was Day Z fehlte, war die Möglichkeit, sich Behausungen zu bauen. Aber in dieser postapokalyptischen Welt wollte man eh nicht zu lange an einem Punkt bleiben.

Ha, den hab ich schön weggesniped, jetzt erstmal looten, den Lauch

Ha, den hab ich schön weggesniped, jetzt erstmal looten, den Lauch

 

Nein! Ich spiele nicht mit dir Rust!

Und dann kam Rust. Ursprünglich sollten auch hier Zombies die Welt bevölkern, doch schon bald wurde das Bauen von Basen und das Eindringen in die Basen anderer Spieler zum Hauptbestandteil von Rust. Die Zombies wurden aus dem Spiel entfernt, an deren Stellen spawnten nun stattdessen bissige Bären und Wölfe. Nun musste man also, wie in dem Paradebeispiel Stranded, „nur“ überleben. Auch hier waren, ähnlich wie in ‘Day Z’ die anderen Mitspieler die größte Gefahr. Das Internet ist voll von Videos und Berichten, wie Zocker andere Leute belästigen, ihre Basen belagern oder sogar mittels Cheat an die erbeuteten Ressourcen herankamen. Zwar habe ich aufgrund eines Kollegen mal in Rust hineingeschnuppert, doch an diesem Punkt merkte ich, dass ich mit solchen Survivalgames eigentlich nicht so viel anfangen kann. Doch noch konnte ich verstehen, warum andere ihren Reiz in Rust finden konnten, für mich war es jedoch nichts.

Ein schönes Haus hast du da, wäre doch schade, wenn ich mit meiner MG alles kurz und klein ballern würde...

Ein schönes Haus hast du da, wäre doch schade, wenn ich mit meiner MG alles kurz und klein ballern würde…

 

So oft überleben

Mittlerweile schwemmen Survivalgames über. An jeder Ecke ploppt ein neues Überlebensspiel auf, sei es mit oder ohne Zombies. ‘Stranded Deep’ lässt einen auf einer Insel übeleben, in ‘The Forest’ ist es, wie sollte es auch anders sein, ein Wald. In ‘The Long Dark’ herrscht ewiger Winter, erfrieren ist also hier eine der Haupttodesursachen. Und Minecraft hat, seit seines Erscheinens, viele Klone kommen und gehen sehen. Die Frage ist also: Wie oft kann man sich auf einen virtuellen Survivaltrip begeben, bis man die Schnauze voll hat? Wie viele Inseln will man noch erkunden, bis man keinen Bock mehr hat, sich aus einem Ast und einem Stein eine Axt zu basteln? Wie viele Lagerfeuer muss man noch anzünden, bis man es selbst in der echten Welt mit einem Feuerstein schaffen kann? So langsam verlieren die ganzen Survivalgames an Substanz und meiner Meinung nach auch an Hype, der dem Ganzen am Anfang noch mitschwang. Und doch, viele Zocker finden Freude daran, immer und immer und immer wieder durch verlassene Landschaften zu latschen, hier und da einen Wolf zu metzeln, um sich aus seinem Fleisch ein Ragout zu kochen, nur um dann an Unterkühlung zu sterben. Nach diesem Ableben geht alles von vorne los. Und während ich mich frage, wo der Reiz liegt, eine Welt ohne großes Ziel zu durchlaufen, ohne eine Story, die es zu erzählen gibt, nur um eine Hütte zu bauen, die ein 12-jähriger Fatzke schlussendlich kaputtmachen wird, weil er nicht das gewünschte Playmobilschloss zum Geburtstag bekommen hat, sprießen hier und da neue Überlebenskünstler aus dem Boden. Das bereits mehrfach in diesem Special erwähnte Stranded, welches ich seinerzeit noch großartig fand, ist auch wieder am Start. Der dritte Teil befindet sich bereits in Entwicklung, und ich habe so die leise Vermutung, dass man in diesem Spiel versuchen muss, auf einer verlassenen Insel zu überleben.

Meine Axt, mein Lagerfeuer, meine Insel

Meine Axt, mein Lagerfeuer, meine Insel

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isst nichts so heiß, wie es gekocht wird!

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