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Kontroverse Inhalte in Videospielen

Außer mit Vorbestelleraktionen, verbuggten Releases oder Onlinezwang kann ein Spiel kaum noch aufsehen erregen. Doch auch im Spiel Vorhandenes kann schnell aufregen und für Diskussionsstoff sorgen. Was es auch immer ist, es gibt viele Gründe sich über Videospiele aufzuregen.Aber es gibt auch Handlungen, die der Spieler selbst ausführen soll, die der Story dienlich sein sollen. Hin und wieder stoßen diese selbst den hartgesottensten Spielern auf.

 

Gewalt

In den meisten Videospielen taucht ein Inhalt immer und immer wieder auf: Gewalt. Dieser Punkt ist also längst nichts Neues mehr für uns Spieler und Spielerinnen. Doch diese Gewalt sieht nicht immer gleich aus. Als kleiner dicklicher Klempner springt man pilzähnlichen Wesen auf den Kopf. Harmlos, aber eine Form von Gewalt. Dann gibt es noch den guten alten Faustkampf in diversen Beat Em Ups. Hier ist die Gewaltdarstellung schon ein gutes Stück weiter fortgeschritten, aber solange alles bunt und mit Musik hinterlegt ist, ist alles gut. Doch gibt es dann mal brutale Finishing Moves drehen alle durch und das Spiel wird indiziert. Die am häufigsten dargestellte Gewalt ist die des Krieges. Auf dem Markt tummeln sich unzählige Kriegsspiele und viele haben ihren Spaß daran, auch ich. Sogar als Kind spielt man automatisch mit Waffen. Ein kleiner Stock wird durch die Fantasie zu einer Pistole. Ist Krieg und Gewalt ein Bestandteil der menschlichen Natur? Ich denke schon, sonst würde es nicht so viel davon geben. Also finden wir Kriegsspiele in Ordnung (sofern es nicht gerade einen Amoklauf gegeben hat). Doch, was ist, wenn wir schlafende Soldaten töten müssen? Hier hört für viele der Spaß auf. Beim Spiel Call of Duty Modern Warfare müssen wir genau das tun. Wir entern ein Schiff und betreten dann einen Raum, in dem zwei schlafende russische Soldaten liegen. Dann der Befehl “Ausschalten”, wie die meisten von uns habe ich dies ohne zu zögern getan. Immerhin ist dies nur ein Polygon-Haufen auf meinem Bildschirm. Doch genau diese Szene hat für Furore gesorgt und das nur, weil diese ‘Menschen’ sich nicht wehren konnten. Doch immerhin sind es Feinde aus Pixeln. Aber ein Call of Duty wäre kein Call of Duty, wenn es nicht noch schlimmer ginge. Im Modern Warfare Nachfolger hat sich eine der, wenn nicht sogar die umstrittenste Szene abgespielt. Wir sind undercover mit den bösen Jungs in einem Flughafen und hören den Satz: “Remember, no Russian” und schon öffnet sich die Aufzugstür. Als alle in Position sind, ballern sie was die Gewehre so hergeben auf die unschuldigen, unbewaffneten und in Panik verfallenden Zivilsten. Doch man selbst war nicht gezwungen zu schießen. In der gekürzten Fassung durfte man das sogar nicht, da sonst die Mission abgebrochen wurde. Ich hätte gerne mit geschossen, nicht weil ich ein Psychopath bin oder ein Amokläufer in mir schlummert. Einfach nur, weil es dazugehört und keiner dieser schreienden laufenden Figuren vor mir wirklich echt ist und jeder der Spiele bewusst wahrnimmt und trotz gewisser Immersion weiß, dass es nicht real ist, dem schadet das auch nicht. Nur, weil eine Person bereit ist, eine Ansammlung von Polygonen zu Matsch zu schießen und diese aussieht wie ein Mensch, bedeutet dies lange noch nicht, dass man einen echten Menschen töten würde. Und um das hier ein für alle Mal zu klären: Durch Videospiele lernt man nicht, zu schießen! Man entwickelt ein gewisses Verständnis für Schusswaffen, ok das gebe ich zu. Aber eine Maus auf einem Tisch hin und her zu bewegen und ein Mausklick zu tätigen ist nicht dasselbe wie eine Waffe tatsächlich in der Hand zu halten, über Kimme und Korn das Ziel anzuvisieren und dann den Abzug zu ziehen. Sonst würde jeder Computerbenutzer eine Waffe bedienen können. Gewalt spielerisch darstellen gehört einfach dazu und die heutige Technik lässt dies sogar teilweise realistisch wirken. Doch ist es immer noch ein Spiel und sollte nicht zu ernst genommen werden. Auch wenn es in dem Spiel ausschließlich um Amokläufe geht, wie im kommenden Titel ‘Hatred’. Bereits der erste Trailer sorgte für Aufschrei und die Presse weigert sich seit dem darüber zu berichte. Wir sehen das anders. Und ich persönlich finde es gut und richtig, dass Minderjährige vor gewissen Inhalten geschützt werden, aber dann die Spiele einfach ab 18 Jahren freigeben und gut ist. Ich selbst mit 25 möchte nicht bevormundet werden, weil ich im Internet sowieso viel heftigeres Zeug finden kann. Ich plädiere hier nicht für eine Aufhebung des Jugendschutzes oder Ähnlichem und eine Einschränkung der Werbung ist auch noch vertretbar, aber Beschlagnahmung und Verbot sind einfach nicht angebracht. Filme als Kunstform werden nicht so stark beschnitten wie Videospiele. Ich plädiere hiermit noch einmal: Erkennt Videospiele einfach mal als Kunst an! Einige basieren sowieso auf Büchern, auch die Gewalttätigen! Ach so eines noch: Bitte lasst Tiere aus dem Spiel, ich hasse es Hunde, töten zu müssen!

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Kriegsspiele, der Stützpfeiler der Spielewelt.

 

Pornografie

Ein nächstes, höhst umstrittenes Thema ist die Darstellung von Sex. Der wichtigste Bestandteil unser Zivilisation, da der Fortbestand der Art oberste Priorität besitzt und jegliches Handeln der Fortpflanzung gewidmet ist. Es ist wohl das Natürlichste der Welt, allerdings findet alle Welt, dass es nichts ist, dass man auch nur im entferntesten Zeigen sollte. Zumindest in Spielen. Bei Filmen ist es Ordnung, wenn der britische Agent 007 eine Gespielin nach getaner Arbeit vernascht. Sogar in der Werbung ist es seit Langem kein Tabu mehr, eher im Gegenteil. Es heißt immer ‘Sex Sells’, was auch komplett verständlich ist, immerhin ziehen wir uns zu schönen Menschen und dem Akt hingezogen. Dies überträgt sich hoffentlich auf das Produkt. Aber lass mal in GTA eine Prostituierte in dein Auto einsteigen. Da wird gezetert und um die Unschuld der Kinder geheult, während im TV eine leicht bekleidete Frau am Eis eines jungen Mannes leckt. Bei GTA denkt man aber nicht zwangläufig nur an die Prostituierten an der Straße, sondern viel mehr an den ‘Hot Coffee’ Mod, bei dem man es seinen Begleiterinnen so richtig besorgen kann und das sogar aktiv! Aber seine Kinder muss man bei den meisten Spielen nicht schützen, da diese sowieso ab 18 Jahren sind. Und da man vom Gesetz her ab da Erwachsen ist, sollte man sich anschauen dürfen, was man möchte. In Kinderspielen kommen solche “fragwürdigen” Szenen eh nicht vor. Sex gehört zum Leben und in Spielen mit Menschen, die eben am Leben sind, gehört es auch irgendwie dazu. Beziehungsweise eben nicht herausgenommen oder vermieden.

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Die sind nicht mal nackt!

 

Rassismus

Wenn man schon über umstrittene Themen redet, muss auch der Rassismus her. Also nicht, dass ich so was gut heiße, aber es gehört in dieses Schriftstück hinein. In Filmen oft thematisiert und in Spielen unerwünscht. Vor allem wenn es um das Dritte Reich geht. Da Filme als Kunstform angesehen werden, ist es erlaubt Hakenkreuze, zu zeigen. In Spielen, wie im aktuellen Wolfenstein, ist es nicht gern gesehen. Zumindest nicht in Deutschland, wegen unserer Vergangenheit. Rassismus sollte keines Wegs verherrlicht oder toleriert werden, aber deswegen einen Inhalt aus einem Videospiel entfernen und es entscheidend verändern, ist nicht zweckdienlich. Zumal am Laufenden Band Stereotypen und Klischees, die teilweise auch rassistisch sind, in allen Medien (auch Spielen) auftauchen. Informativ darf mit Rassismus umgegangen werden, aber als Stilmittel finde ich es nur bedingt ok. Wenn es um ein geschichtsträchtiges Spiel geht, sollte es natürlich realitätsnah gehalten werden, solange der Protagonist, á la Django Unchained, dagegen vorgeht.

SOCCER-WORLD/M58-FRA-GER

Say No To Racism

 

So schlimm manche Dinge auch sind und so unschön es ist sie mit anzusehen, zu erleben oder auszuüben. Sie sind Bestandteile von Filmen, Büchern, Serien und Bildern. Aber auch nur, weil diese als Kunstform anerkannt sind. Warum nur ist dies bei Videospielen anders? Es ist doch genauso eine künstlerische Arbeit ein Spiel zu entwickeln und die Story dazu zu erarbeiten. Besonders da einige Spiele auf wahren Ereignissen oder Büchern basieren. Ursprünglich war dies als Diskussionsrunde über unangemessene Handlungen geplant und ist nun zu einem Plädoyer für eine Aufnahme der Videospiele in die Kunstkultur geworden. Also noch einmal in aller Deutlichkeit: Spiele sind Kunst! Da lässt sich nicht drüber streiten.

Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

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