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DLC-Wahn: Spiele waren früher vollständiger

Früher war alles besser. Ein Satz, den man wahrscheinlich von seinen Eltern oder seinen Großeltern schon häufiger gehört hat. Zumindest in Sachen Videospielen, scheint diese Floskel, manchmal wirklich zu stimmen. Wir erinnern uns: Damals, ging man in den Laden, investierte teilweise viel Geld um sich ein Spiel zu kaufen und in die virtuelle Welt abzutauchen. Nicht selten, musste man hunderte von Mark investieren, um sich ein Spiel leisten zu können. Daheim angekommen, schob man mit einem dicken Grinsen die CD/DVD ins Laufwerk oder steckte vor lauter Vorfreude das Modul in die Konsole. Egal ob man einen Ego-Shooter spielte, ein Rennspiel oder ein RPG. Früher waren Spiele meist vollkommen. Man bezahlte Geld für ein Spiel und hat dann häufig alles bekommen. Früher schaltete man neue Kostüme, Cheats oder andere Goodies innerhalb des Spieles frei, indem man bestimmte Aufgaben erledigte. Nach den Endcredits, ein Kostüm freigeschaltet zu haben, weil man ein Spiel auf Extrem schaffte, hatte Stil. Das Bild des geneigten Zockers, hat sich im Laufe der Zeit geändert.

 

Alle Inhalte gibt es meist nur mit Season Pass

Spiele sind nicht mehr „roh“ und „weltfremd“ sondern sind gesellschaftsfähig geworden. Mit der Familie an Weihnachten Wii zu spielen oder zwischendurch mal eine Runde Mario zu daddelen vereint Generationen. Heute wie damals. Auch in Zeiten von Tablet PC´s und Smartphones. Bei Spielen, hat sich das Angebot erweitert und ähnlich wie bei allen Auswahlmöglichkeiten, bieten Videospiele heutzutage für jeden Typ etwas. Aber auch mit der Veränderung der Akzeptanz von Videospielen, hat sich auch die Preis und Inhaltspolitik von Entwicklern geändert. Nicht selten ist es heute Gang und Gäbe, sich noch zusätzlich Inhalte kaufen zu müssen, um das volle Spieleerlebnis zu genießen. Heute zahlt man knapp 60 oder 70 Euro für ein Spiel, auf den Next-Gen Konsolen. Eigentlich müsste man meinen, dass man dann alles bekommt für sein Geld, was mit dem Spiel verbunden ist. Jedoch ist dies oft nicht der Fall. Heute geht der Fokus oft in die Richtung des käuflichen Erstehens von Kostümen oder Waffenskins. Nehmen wir Gears of War Judgement als Beispiel. Der letzte Teil der Locust Schnetzelei bot bombastische Grafik und war sehr unterhaltsam. Natürlich war auch ein Multiplayer Modus an Bord.

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Eine Menge Skins gab es in Gears of Judgement. Aber auch eine Menge davon musste man käuflich erstehen

 

Besonders Mikrotransaktionen müssen nicht sein

Im Onlineshop ließen sich komplett neue Waffenskins kaufen, die man nicht anders erwerben kann. Das solche Skin Sets überteuert sind, ist dabei nur ein fahler Beigeschmack. Zwar kann man auch Skins freischalten, durch das Erfüllen von Aufgaben, aber die meisten Skins kann man nur mit Geld erwerben. Auch Spiele wie Killer Instinct sind ein gutes Beispiel. Es müssen neue Charaktere gekauft werden, da die mitgelieferte Charakteranzahl gering ist, um diese im Spiel zu verwenden. Früher wär dies sicher nicht der Fall gewesen. Natürlich liegt das teilweise auch an dem Erschließen von neuen Möglichkeiten. Ein N64 hatte keinen Internetzugang und deswegen wäre so etwas damals nicht möglich gewesen aber dennoch haben die Entwickler verstanden, wie man den Spielern dazu bewegen kann, mit Argumenten wie Kostümen, neuen Storys usw. noch mehr Geld für ein Spiel auszugeben. Kauft man sich heute ein Spiel, kommt es oft vor, dass man einen Onlinepass benötigt, um am Multiplayermodus online teilhaben zu können. Und gerade im Falle von Gebrauchtsspielen ist dies ein dicker Nachteil. In den letzten Jahren ging der Trend auch in Richtung der online erwerbbaren Zusatzmissionen oder neuen Kampagnen. Solche DLC´s wie z.b der DLC zu Bioshock Infinite bieten ordentlich Wert für ihr Geld. Vor einigen Jahren noch, war dies eher selten aber heute ist es ein Trend geworden, dem Spieler neuen Story Content durch das Kaufen von Modi oder Inhalten zu verschaffen. Das Spiel zu The Walking Dead bietet nach 6 Episoden, die aber auch jeden Cent wert sind, die aber auch jedes mal käuflich zu erstehen sind.

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Auch bei Battlefield 3 gehören DLC´s als Premium-Service an die Tagesordnung.

 

Nintendo zieht nach

Es gibt aber auch oft Spiele, deren Zusatzmissionen keinen Cent wert sind, aufgrund fehlender Qualität oder Spannung. Manchmal sind jedoch Argumente Inhalte zu kaufen einfach nur frech. Als der Versus Mode von Resident Evil 5 veröffentlicht wurde musste man Microsoftpoints investieren, sofern man ihn haben wollte. Aber das musste man nur tun um den Versus Mode freizuschalten, denn dieser war bereits auf der Gamedisc enthalten. Heute ist der Versus Mode in der Gold Edition von Resident Evil 5 enthalten.  Manchmal rudert auch ein Publisher mit seinen Aussagen bezogen auf kostenlosen Download-Inhalten zurück. Satoru Iwata von Nintendo sagte noch:­

Wir sind ja ganz entschieden gegen DLC! Spiele sollten in sich geschlossen sein, kein fragmentarisches Stückwerk. Und wenn wir irgendwann, in ganz, ganz vielen Jahren, doch noch ein paar Erweiterungen unters Volk werfen, dann natürlich absolut kostenfrei und nur, wenn dadurch ein spielerischer Mehrwert entsteht. Wie wir alle wissen, geht es natürlich zuerst, überhaupt und sowieso nur um den Spieler!”

Und dann erschien New Super Luigi U für die Wii U. Der DLC kostet knapp 20 Euro. Ich bin der Meinung, dass diese Entwicklung schade ist. In den letzten Jahren haben die Publisher zunehmend erkannt, dass Spieler tiefer als früher in die Tasche greifen, um mehr Inhalte eines Spieles zu erwerben. Wenn man ordentlich Gegenwert für sein Geld bekommt, ist man zufrieden. Meist ist es jedoch so, wenn sich Spieler die Inhalte kaufen, die teilweise viel Geld kosten, fühlen sich die Publisher und Entwickler in ihrer Preispolitik bestärkt und merken, dass die Spieler den Geldbeutel noch weiter öffnen.

 

Das Team zur aktuellen DLC-Politik:

[testimonial_slider][testimonial image_url=”58909″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Kreisel, Redakteur”]
“Bei DLCs bin ich zwiegespalten. Einerseits gibt es recht gute wie zu GTA 4 (Ballad of Gay Tony, The Lost and Damned), Red Dead Redemption (Undead Nightmare) oder zuletzt Far Cry 3 (Blood Dragon), die für wenig Geld die Story des Hauptspiels erweitern und wieder Lust auf das Hauptspiel machen. Viele von diesen hätten als Vollpreistitel nicht funktioniert, sind aber als DLC für wenig Geld gut geeignet. Jedoch veröffentlichen Publisher viele der Story DLCs wenige Monate nach Release des Spiels (Assassins Creed). Bei diesen hab ich dann meistens das Gefühl verarscht zu werden. Denn diese Elemente wurden meistens einfach aus dem fertigen Spiel entfernt und werden dann kostenpflichtig nachgereicht. Jedoch sind die meisten DLCs reine Abzocke, wenn ich sehe das man bei Spielen wie zum Beispiel Call of Duty 15 Euro oder mehr für neue Karten und Waffen bezahlen muss, wird mir schlecht. Diese sind völlig überteuert und den Preis nicht wert. Denn diese hätten ohne größeren Aufwand auch in das fertige Spiel integriert werden können.”
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[testimonial_slider][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“DLC’s könnten das Paradies für Spieler sein und ein geliebtes Spiel mit neuen Abenteuern bereichern. Doch leider ist dies nur selten der Fall. Mir persönlich hat in diesem Fall Borderlands 2 gefallen, denn man bekam hier für wenig Geld viele Stunden Spielspaß extra. Auch positiv waren die Story DLC’s zu Bioshock Infinite, The Last of Us und Dishonored, welche eine wirkliche Bereicherung der Originalgeschichte boten. Oft jedoch sind die Zusatzinhalte Druckmittel, welche den Retailern exklusiv zur Verfügung gestellt werden. Fans müssten oft in drei Stores gleichzeitig vorbestellen, um alle Inhalte für ein Spiel zu erwerben. Für mich als Assassins Creed Fan ein jährliches Debakel. Der Eindruck das Spiele heute absichtlich inhaltlich um Passagen gekürzt werden wird von den Entwicklern oft nur noch verstärkt, wenn bereits bei Release ein DLC zur Verfügung steht. Wenn es sich dann auch noch wie zum Beispiel bei Assassins Creed um neue Missionen handelt, muss man sich einfach fragen, ob diese nicht absichtlich zu diesem Zweck aus den Spiel herausgelassen wurden. Meiner Meinung nach sind zusätzliche Inhalte nichts Schlechtes, wenn sie tatsächlich etwas zum Spiel beitragen. Man sollte aber davon wegkommen diese als Druckmittel gegenüber den Käufern, zu instrumentalisieren.”
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[testimonial_slider][testimonial image_url=”58910″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Maarten Cherek, Redakteur”]
“Was hat man früher gemacht, wenn man ein Spiel durchgespielt hatte und trotzdem noch mehr Abenteuer in dieser Spielwelt erleben wollte? Richtig, man ging in den Laden und kaufte sich ein Addon, eine CD, die man über das vollständige Spiel installierte und dann damit völlig neuen Spieleinhalt erhielt. Das sind heute DLCs. Bioshocks Burial at Sea, Far Crys Blood Dragon oder The Last of Us’s Left Behind zeigen, wie man es richtig macht, zusätzlicher Inhalt für gutes Geld. Doch wenn ich dann sehe, wozu DLCs sonst noch genutzt werden, krieg ich das kalte Grauen. Andersfarbige Kleidung, ein neues Level für 10 Euro oder neue Charaktere, die aber nichts Neues zu bieten haben, sollten nicht für zusätzliches Geld zu kaufen sein. Wenn ich diese Abzocken sehe, mache ich mir echt Gedanken, in welche Richtung die Spielebranche geht. Ich persönlich kaufe mir nur DLCs, die genau wie damals die Addons mein Spielerlebnis grundlegend erweitern und mir nicht nur die Möglichkeit geben zu sagen: “Guck mal, ich hab jetzt nen roten Hut! Hat auch nur 5 Euro gekostet, geil oder?”
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[testimonial_slider][testimonial image_url=”22245″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”David Sperl, Redakteur”]
“Ich erinnere mich an Spiele mit viel Content und langer Spielzeit, wie Super Mario, Gothic und Zelda. Wenn ich an Spiele von heute denke, dann kommen mir erst einmal Call of Duty und FIFA in den Sinn. Aber es gibt deutlich mehr zur Auswahl, als eben diese Spiele. Titel die jedes Jahr einen Nachfolger bekommen dominieren die Gedanken der Spieler, immerhin werden wir damit laufend konfrontiert. Aber es gibt genügend andere Titel, bei denen sich die Entwickler mehr Zeit lassen und somit auch mehr Inhalte und entsprechend Spielzeit liefern können. Rollen- und Strategiespiele sind eben nicht mit Shootern und Sportspielen zu vergleichen. Die einen fesseln uns mit spannender Story, offener Welt und endlosen Möglichkeiten. Die anderen durch Action, Multiplayer-Gefechte und schnellen Erfolg. Ich denke die Spieleindustrie hat sich verändert und hält für jeden etwas bereit. Für diejenigen, die schnell mal ein Online-Match zwischen Feierabend und Abendessen brauchen, für den Strategen, der sein Imperium perfektionieren möchte und für den Sport begeisterten, der gerne seiner Lieblingsmannschaft zum Sieg verhilft. Spiele sind nicht kürzer oder weniger vollständig geworden, sie haben genau das was der einzelne braucht und so soll es doch sein.”
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Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

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